Fütterung

Was füttere ich meinem Pferd mit Magengeschwüren?

Kann Fütterung eine Ursache für Magengeschwüre beim Pferd sein?

Ja, Magengeschwüre können fütterungsbedingte Ursachen haben: z.B. bei Fütterung von zu wenig Raufutter, Raufutter minderer Qualität und/oder zu viel Kraftfutter. Zusätzlich können (zu) hastiges Fressen oder Unruhe bei der Futteraufnahme Teil der Ursache sein. Eine richtige Fütterung unterstützt daher den Behandlungsplan und trägt entscheidend zur Genesung bei; Fehler in der Fütterung gehen immer zu Lasten des ohnehin gestressten Pferdemagens.

Fütterungsmanagement beim Pferd

Das Fütterungsmanagement ist essentieller Bestandteil von Behandlung und Prophylaxe von Magengeschwüren. Neben der richtigen Zusammensetzung der Futtermittel ist es wichtig, dass eine ausreichende Nährstoffversorgung gewährleistet ist. Hungerphasen von mehr als fünf Stunden sind „Gift“ für jedes Pferd. Die Beschaffenheit des Futters (Häcksel oder Pellets etc.) scheint durchaus einen Einfluss auf die Magenschleimhaut zu haben, wie Studien aufzeigen. Ebenso sollte beachtet werden, wo und wie ein Pferd frisst: Gibt es Unruhe in der Herde, ist Unruhe beim Fressen vorprogrammiert.

Was soll man dem Pferd füttern und wie?

Bei magenkranken Pferden ist eine rohfaserreiche Fütterung angeraten – so wird die Anzahl der Kauschläge erhöht. Pektinreiches Futter verbessert zudem die Pufferung der Magensäure. Ideal für den Pferdemagen ist eine Fütterung von Rauhfutter ad libitum (d.h. nach Belieben). Bei Pferden, die zu Übergewicht neigen, kann dies mittels engmaschiger Heuraufen oder -netze geschehen. Dies verlangsamt die Fressgeschwindigkeit und erhöht die Anzahl der Kauschläge und steigert damit die Produktion von säure-pufferndem Speichel. Die Empfehlung für die tägliche Rauhfutteraufnahme eines normalgewichtigen Pferdes liegt bei täglich 1,5 kg Trockensubstanz zu 100 kg Körpermasse. Das bedeutet in Zahlen:

  •  1,7 kg Heu / 100 kg Körpermasse 
  • 2,0 kg Heulage / 100 kg Körpermasse 
  •  7 kg Gas / 100 kg Körpermasse 
  • Oder etwa 12 Stunden Rauhfutteraufnahme täglich. 


Es sollte dabei hochwertiges, hygienisch einwandfreies, am besten nach der Blüte geschnittenes Heu von energiearmen, rohfaserreichen Gräsern (keine Kuhweiden) verfüttert werden. Auch bei einer Hängerfahrt sollte ausreichend Rauhfutter zur Verfügung stehen. 

Das Diät-Ergänzungsfuttermittel Equitop Pronutrin® mit dem patentierten Pektin-Lecithin-Glycerin-Komplex trägt sinnvoll zur Verbesserung des Heilungsverlaufs bei, wenn es nach Angabe der Fütterungsempfehlung von einmal täglich 250–300 g gegeben wird. Die Pektine wirken der Übersäuerung des Mageninhalts entgegen, indem sie die pH-Wert-Erhöhung nach der Futteraufnahme verlängern und den Gallensäuren-Rückfluss hemmen. Gleichzeitig stabilisieren Pektine den natürlichen Schleim. Die Lecithin-Glycerin-Komponente verstärkt die Schutzschicht der Magenschleimhaut. Dies stabilisiert und/oder regeneriert die Barriere gegen Magensäure und Pepsin und vermindert zusätzlich die Übersäuerung im Magen.

Heucobs sind getrocknetes, gehäckseltes und gepresstes Gras. Das Erhitzen beim Pelletieren tötet Mikroorganismen ab und konserviert die Pellets/Cobs, damit Bakterien oder Pilze (bei trockener Lagerung) keine Chance haben. Sie sind z.B. für Pferde geeignet, die alt sind und normales Futter nicht mehr zermahlen können. Dabei müssen Heucobs in ausreichender Menge (z.B. in Zufütterung) gegeben werden. Heucobs quellen stark, daher sollten sie vor dem Verfüttern eingeweicht werden. Es ist dringend darauf zu achten, dass sie im Winter nicht gefroren und im Sommer nicht vergoren gefüttert werden.

Die Fütterung von traditionellem Mash hat sich ebenfalls bewährt.

Was und wie soll man das Pferd nicht füttern?

Stärkereiches Kraftfutter (Gerste, Mais, Weizen, Dinkel, Müslis) sollten bei einem gestressten Pferdemagen vermieden bzw. reduziert werden. Auch zu grobstängeliges Rauhfutter kann (mechanisch) reizend wirken. Wird Kraftfutter gefüttert, sollte es auf mehrere kleine Portionen verteilt werden.

Luzerne stellt eine gute Proteinquelle bei gleichzeitig relativ geringem Zucker- und Stärkegehalt dar. Neuere Untersuchungen zur Luzerne-Fütterung bei Jährlingen zeigen, dass Luzernepellets vermutlich magenschonender sind als Luzernehäcksel.

Ein positiver Effekt von Fermentkräutern (Milchsäurebakterien, Fotosynthesebakterien, Hefen, ferment-aktive Pilze) auf die Magenschleimhaut konnte bislang noch nicht eindeutig nachgewiesen werden.

Wie bringt man ein Pferd zum Fressen?

Schmackhaftes Heu/Futter, täglicher Koppelgang und eine grundsätzlich ruhige Situation in der Herde sind auf jeden Fall hilfreich, ein Pferd mit Fressunlust wieder zum entspannten Fressen und ausreichenden Kauen zu bewegen.